Wohnbau als Mittel zur Stadtentwicklung

Das anhaltend starke Bevölkerungswachstum treibt die Wiener Stadtplanung zu großen Entwicklungsschritten an. Derzeit befinden sich mehrere große Erweiterungsgebiete in der Planungsoder Umsetzungsphase. Sie standen im Fokus der dreiteiligen diskursiven Veranstaltungsreihe "Wohnbau als Mittel zur Stadtentwicklung", die im Herbst 2010 in den Räumlichkeiten der IG Architektur in Wien stattgefunden hat.

Wohnen und NutzerInnenpartizipation
ZOOM Wohnung

Der erste Abend (20. Oktober 2010) befasste sich mit dem Thema Wohnen und NutzerInnenpartizipation. Die Schaffung von leistbarem und hochwertigem Wohnraum ist Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung. In den letzten Jahren wird zunehmend die Bedeutung der NutzerInnenpartizipation für eine nachhaltige Wohnraumschaffung erkannt. Der erste Input kam von der niederländischen Architektin Laura Weeber zum Projekt Wallisblok in Rotterdam, an dem sie als Nutzerin (nicht als Planerin) mitgewirkt hat.

Kooperative Planungsmethoden für eine nachhaltige Stadtentwicklung
ZOOM Stadt

Der zweite Abend (10. November 2010) stand unter dem Thema Kooperative Planungsmethoden für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Der Wiener Wohnbau mit seinen hohen Qualitätsstandards wird die Herausforderungen der Zukunft nicht allein mit den Mitteln und Strukturen herkömmlicher Produktionsbedingungen bewältigen können. Es stellen sich die Fragen: Welche Rolle soll der Wohnbau für die Stadtplanung einnehmen? Was ist Urbanität? Was muss eine lebenswerte Stadt wollen leisten? Wer soll wie am Planungsprozess teilnehmen? Als Input zur Auseinandersetzung mit diesen Fragen berichtete Walter Buser (Referat für Stadtplanung und Bauordnung - Stadtsanierung und Wohnbau in München) über das Spannungsverhältnis zwischen Politik, Stadtplanung und Wohnbau. Claudia Schelp zeigte, wie in einem Berliner Entwicklungsgebiet aktiv mediatorische Begleitung in frühen Stadien der Projektentwicklung eingesetzt wurde.

Wohnbau an der Schnittstelle zwischen NutzerInnen und Stadt
ZOOM Gebäude


Wohnbau steht in einem permanenten Spannungsfeld zwischen den übergeordneten Zielen der Stadtplanung einerseits und konkreten Erwartungen der NutzerInnen andererseits. Wirtschaftliche, ökologische und soziale Anforderungen beeinflussen das Bauen innerhalb dieser maßstäblichen Bandbreite. ArchitektInnen verstehen sich zunehmend als Motor für neue und unkonventionelle Lösungen und bieten sich als Schnittstelle zwischen städtebaulichen Überlegungen, Interessen von BewohnerInnen und NutzerInnen und sozialen Ansprüchen von QuartiersnachbarInnen an. Der von Pascal Müller am 24. Nobember 2010 vorgestellte Planungsprozess zum Projekt "Zürich Kalkbreite" ging auf viele dieser Fragen ein.
Fakten
  • Projektträger
    IG Architektur
  • Projektleitung/Bearbeiter
    Katharina Bayer
    Franz Denk
    Bruno Sandbichler
    Betül Bretschneider
    Michael Anhammer
  • Laufzeit
    Oktober und November 2010
  • Kontakt
    organisation[at]ig-architektur.at
  • Downloads
  • Abstract 101.42 KB
    Projektbericht 3.83 MB