Floridsdorf. Ein sozial-räumliches Wohnversorgungsprofil
Floridsdorf - ein Wachstumsbezirk?
Floridsdorf, im Norden Wiens am linken Donauufer gelegen, deckt rund ein Zehntel der Fläche Wiens ab. Obwohl der Bezirk bereits lange als Industrie- und Wohnstandort intensiv genutzt wird, bestehen vor allem im Norden und Osten noch Reserveflächen für eine intensivere Wohnnutzung. Die Bevölkerung des Bezirkes, die mit knapp 138.000 Personen mit Hauptwohnsitz im Bezirk zahlreicher ist als jene der Stadt Innsbruck, ist seit 2001 jährlich um rund 1,5% gewachsen.
Nimmt die Bevölkerung aufgrund von Zuwanderung zu?
Das Wachstum der Bevölkerung geht sowohl auf eine positive Geburtenbilanz des Bezirkes als auch ein leicht positives Saldo aus innerstädtischer Zu- und Abwanderung zurück. Während der Anstieg älterer Personen vor allem auf die die demografische Entwicklung der ansässigen Wohnbevölkerung zurückzuführen ist, steigt die Zahl der Personen jüngerer Alterskohorten auch durch den Zuzug von Familien.
Leben in Floridsdorf vor allem Familien oder Einzelpersonen?
Mehr als die Hälfte (58%) der insgesamt 64.800 Haushalte in Floridsdorf sind Familienhaushalte. Dies liegt weit über dem Durchschnitt aller Bezirke Wiens (43%). In mehr als einem Drittel aller Haushalte Floridsdorfs leben Kinder. Diese Haushaltsgruppe ist in den letzten Jahren mit einer Zunahme von jährlich 1,6% am stärksten gewachsen. Zugenommen haben auch Einpersonenhaushalte, ( +1,5% pro Jahr im Zeitraum 2001 bis 2006) sie stellen rund ein Drittel aller Haushalte in Floridsdorf.
Entspricht die Entwicklung der verfügbaren Wohnungen in Floridsdorf der Bevölkerungsentwicklung?
Im Zeitraum 2001 bis 2006 ist die Zahl der Wohnungen um mehr als 5.000 angestiegen. Vor allem im Bereich der privaten Miet- und Eigentumswohnungen sowie bei den geförderten Miet- und Genossenschaftswohnungen sind überdurchschnittliche Zuwächse zu verzeichnen gewesen. Den größten relativen Anteil an allen Wohnungen stellt jedoch nach wie vor die Stadt Wien.
Wo wohnen alleinstehende Personen, ...
Einpersonenhaushalte finden sich vor allem in den urbanen Bereichen des Bezirks. Vor allem ältere alleinstehende Personen bevorzugen Wohngebiete mit guter Verkehrsinfrastruktur und funktionierender Nahversorgung wie in den Zählbezirken entlang der Hauptverkehrsadern Brünner Straße, U6 und Schnellbahn.
... und wo leben Familien?
Familien mit Kindern sind vermehrt in Gebieten mit großen Grünbereichen und guter Erreichbarkeit von Naherholungsgebieten (wie etwa Stammersdorf, Hirschfeld) anzutreffen.
Läßt sich die regionale Präferenz der Haushaltstypen in der Verteilung der Wohnungen nachvollziehen?
Die Verteilung der Wohnungen nach Wohnungsgrößen auf kleinräumige Einheiten innerhalb des Bezirkes steht im Zusammenhang mit der regionalen Schwerpunkte der Haushaltstypen: Kleinwohnungen dominieren im dichtverbauten Gebiet entlang der Brünner Straße. In den Zählbezirken am nördlichen und östlichen Stadtrand sowie den attraktiven Wohngebieten am linken Donauufer übersteigt die Nutzfläche von mehr als die Hälfte aller Wohnungen 90m².
Wie sind die Bewohner/-innen von Floridsdorf im Erwerbssystem positioniert?
Die Erwerbspersonen des 21.Bezirkes sind im Schnitt 187 Tage im Jahr beschäftigt. Diese Kennziffer für das Maß der Beschäftigungsintegration entspricht dem Durchschnitt aller Wiener Bezirke. Im Rahmen ihrer Beschäftigung erzielt die Hälfte aller Floridsdorfer erwerbsaktiven Personen ein Bruttomonatseinkommen von über EUR 1.950,-. Wird eine Person mit der Auflösung ihres Beschäftigungsverhältnisses konfrontiert, muss sie damit rechnen 152 Tage arbeitslos zu sein.
Wo leben gut positionierte Erwerbspersonen?
Die gute Positionierung im Bezug auf Beschäftigungsstabilität und Erwerbseinkommen ermöglicht es vor allem "Besserverdienenden ", attraktive Wohngebiete innerhalb des Bezirkes als Wohnungsstandort zu wählen. In der Nähe der Naherholungsgebiete an der alten und neuen Donau, am Donaupark sowie in den nördlichen Zählbezirken um Stammersdorf wohnen überdurchschnittlich beschäftigungsintegrierte und Bezieher/-innen höherer Einkommen.
Fakten- Projektträger
Synthesis Forschungsgesellschaft - Projektleitung/Bearbeiter
Roland Löffler
Karin Städtner
Paul Timar
Michael Wagner-Pinter - Laufzeit
März bis Oktober 2007 - Kontakt
ks[at]synthesis.co.at - Downloads
Abstract 13.32 KB
Projektbericht 606.91 KB